Natur in Hamburg

Um Natur zu erleben, muss man Hamburg gar nicht verlassen, denn es gibt in der Metropole sehr viele grüne Ecken und so leise und erholsame Orte, dass man meinen könnte, man sei im Umland der Stadt unterwegs. Geht auch, muss aber, wie gesagt, gar nicht sein. Schon die Fahrten auf den Alsterkanälen lassen erahnen, dass Hamburg nicht nur eine Großstadt mit vielen Menschen ist, sondern auch eine grüne Stadt.

Da wären zum einen natürlich die schönen Parkanlagen Hamburgs zum anderen Naherholungsgebiete wie die Harburger Berge und die Fischbeker Heide mit ihren Heidschnucken.

Parkanlagen in Hamburg

Planten un Bloomen

Planten un Bloomen liegt im Zentrum Hamburgs und umfasst ca. 47 Hektar. Der Park ist frei zugänglich und verläuft in einer gebogenen, langgezogenen L-Form. Planten un Bloomen bietet ein breites Spektrum an Erholung, Sehenswerten, Kultur und Spaß. Es gibt den Rosengarten mit einer Fläche von gut 5000 Quadratmetern, den Apothekergarten mit Heilkräutern, den Japanischen Garten inklusive Teehaus, die Mittelmeerterrassen und das Tropengewächshaus. Außerdem zwei große Spielplätze, eine Eis- bzw. Rollschuhbahn (je nach Jahreszeit), eine Minigolfanlage und Freiluft-Schach-Bereiche. Die Lichtspielorgel am Parksee und überall Plätze und Liegewiesen zum Entspannen und Statuen und Kunstobjekte. Zu erreichen ist Planten un Bloomen auf vielerlei Weise: über den S-Bahnhof Dammtor oder über die U-Bahnhöfe St. Pauli oder Stephansplatz, um nur einige Möglichkeiten aufzuzeigen.

Der Stadtpark

Große Wiesen zum Liegen inkl. Grillzonen, mehrere Spielplätze, zwei Beach-Volleyball-Felder, die Jahnkampfbahn, eine American-Football-Anlage, zwei Schachfelder, den Stadtparksee, ein Schwimmbad, verschiedene Skulpturen, eine Hundespielwiese und zwei Möglichkeiten sich ein Boot zu leihen. Das sind nur einige der Angebote im Stadtpark. Dann gibt es da noch den Pinguin-Brunnen, den Steingarten, den Rosengarten oder den Adam & Eva-Garten. Außerdem natürlich noch diverse Möglichkeiten, sich in einem Restaurant oder Café zu stärken und logisch: Das Planetarium zu besuchen.

Puh. Das ist 'ne ganze Menge, aber noch nicht alles. Denn der Stadtpark bietet natürlich noch Erholung und Entspannung und wundervolle Laufstrecken. Leicht zu erreichen ist er auch. Am einfachsten über die S-Bahn-Haltestelle Alte Wöhr.

Der Altonaer Volkspark

Zwischen 1914 und 1933 angelegt umfasst der Altonaer Volkspark 205 Hektar. Neben dem im Norden gelegenen Stadion und die Bahrenfelder Trabrennbahn beherbergt er den ältesten bestehenden Dahliengarten Europas mit rund 600 verschiedenen Sorten. Zudem gibt es Spielplätze, einen Bolzplatz und einen Skatertreff, einen Kletterturm, einen Minigolfplatz und ein Hundeauslauf. Der Park bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten der Betätigung, des Verweilens und auch schöne Lauf- und Spazierwege.

Zu erreichen über die Haltestelle Luruper Chaussee/DESY der Buslinien 2 und 3 oder mit etwas mehr Fußweg über die S-Bahn Station Stellingen.

Jenisch Park

Der Jenisch Park ist ein ca. 42 Hektar großer Landschaftsgarten, von dem ein Teil unter Naturschutz steht. Der Park war ursprünglich Privatbesitz und wurde 1939 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er besticht durch seine landschaftliche Natur, Wegführung und alten Baumbestand. Schließlich liegt der Ursprung des Parks schon 200 Jahre zurück.

Der Jenisch Park hat mit dem Jenisch Haus, dem Ernst-Barlach-Haus und dem Eduard-Bargheer-Museum vor allem auch in kultureller Hinsicht etwas zu bieten. Wechselnde Ausstellungen machen den Jenisch Park immer einen Besuch wert.

Zudem ist der Loki Schmidt Garten nicht weit entfernt, sodass gleich zwei Naturschönheiten Hamburgs betrachtet werden können.

Zu erreichen über die Haltestelle Klein Flottbek der S-Bahn oder mit der Hafenfähre 64.

Grüne Oasen Hamburgs

Harburger Berge und Fischbeker Heide

Im Süden Hamburgs befinden sich Hamburgs Berge. Um es zu präzisierten: die Harburger Berge. Dort befindet sich dann natürlich auch der höchste Punkt Hamburgs. Man findet ihn am Hasselbrack, erkenntlich durch einen Markierungsstein der amtlich verkündet, das der Hasselbrack mit 116 Metern der höchste Punkt Hamburgs ist. Zu finden ist er nicht so leicht, da es keine Beschilderung gibt. Der NABU allerdings weiß Bescheid und bietet Führungen durch das Naturschutzgebiet an, bei dem man dann auch den Stein zu Gesicht bekommt.

Die Harburger Berge erstrecken sich als Wald- und Heidegebiet über eine große Fläche. Ein Teil davon bildet das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide. Hier befindet sich der Segelflugclub Fischbek und das Naturschutz-Informationshaus Schafstall. Dieses ist nicht nur rein informativ als Dauerausstellung eingerichtet, sondern beherbergt 350 Heidschnucken und einige Ziegen. Beide pflegen die Kulturlandschaft, indem Sie kleine Bäumchen abgrasen und so die Fläche baumfrei halten. Ein Schäfer und Hütehunde passen auf sie auf.

Zur Heideblüte ist das Fischbektal dann in Rosa getaucht.

Altes Land und Kirschblüte

Das Alte Land ist ein Teil der südliche der Elbe gelegenen Elbmarsch. Es erstreckt sich über die Grenzen Hamburgs hinaus, bis Cranz ist man jedoch auf Hamburger Gebiet. Cranz bildet den äußersten westlichen Bezirk Hamburgs.

Im Alten Land wird seit 1312 Obstanbau betrieben, seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch vorwiegend. Das Obstanbaugebiet umfasst mittlerweile 10.700 Hektar und besteht hauptsächlich aus Äpfeln, Birnen und Kirschen, aber auch Beerenobst wird angebaut.

Zur Blütezeit der Obstbäume zwischen April und Mai wird das Alte Land zu einem rosa-weißen Wattebausch. Das ist jedes Jahr aufs Neue eine Attraktion.

Aber nicht nur zur Blütezeit ist das Alte Land einen Besuch wert. Allein die Prunkpforten der Hofzufahrten lohnen den Besuch. Die weißen Pforten mit prächtigen Schnitzereien sind bunt bemalt. Zwei der prächtigsten findet man in Ort Neuenfelde. Insgesamt sind noch 13 Prunkpforten vorhanden, andere wurden aufgrund der riesigen Dimensionen landwirtschaftlicher Nutzfahrzeuge demontiert. Sehr schade, denn damit ging ein Teil der Altländer Tradition dahin.

Auf der Website des Alten Landes finden Sie einen Link zur Übersicht der Prunkpforten

Durch das Alte Land und direkt durch die Obstplantagen führen Radrouten, die man allein oder auch geführt abfahren kann. Stärken kann man sich unterwegs in diversen Hof-Cafés mit kleinen Snacks und dem allerleckersten, selbstgebackenen Kuchen. Zudem kann man sich eingedecken mit frischem Obst je nach Saison, Obst-Schnaps, Apfelchips und anderen Leckereien sowie Andenken.

Boberger Dünen

Das Gebiet Boberger Niederung umfasst rund 350 Hektar. Es ist bereits 7000 Jahre alt, seit 1991 endlich auch Naturschutzgebiet. Hier gibt es Geest, Marsch, Moor, Heide und eben Dünen. Aufgrund dessen ist es eines der artenreichsten Areale Hamburgs und beherbergt einige sehr seltene Tier- und Pflanzenarten. Schon 1968 wurden die Boberger Dünen und das Achtermoor daher zu Naturdenkmälern erklärt.

Das Informationshaus Boberger Dünenhaus ist Teil der Loki Schmidt Stiftung und von dort aus kann auf vier gut ausgeschilderte Dünen-, Moor-, Terrassen- und Wiesenwegen das Terrain erkundet werden. Auch Führungen werden angeboten.

Zu erreichen über die Haltestelle Furtweg der Buslinie 221 oder mit etwas längerem Fußweg über die Haltestelle Schulredder des Metrobus 112.

Duvenstädter Brook

780 Hektar umfasst das Naturschutzgebiet. Die Moorwälder werden hier in Schach gehalten durch die eher feindlichen Lebensbedingungen für Bäume im sauren Milieu der Moorflächen, ansonsten wären diese schon längst überwuchert. In dem Bereich zwischen Moor und Wald hat sich die Große Moorjungfer (Libellenart) niedergelassen und auch Kraniche und Graureiher brüten hier. Für Vogelkundler ebenfalls interessant: Greifvögel wie Waldkauz, Rohrweihe, Mäusebussard, Turmfalke, Habicht und Sperber. Auch Fischadler, Milan und Uhu sieht man hin und wieder und als besonderes Highlight den Seeadler.

Kiebitz, Baumpieper, Neuntöter und Feldlerche gibt es hier auch noch und natürlich verschiedene Singvogelarten.

Weitere im Duvenstedter Brook beheimatete Tierarten sind Fuchs, Marder, Iltis, Wiesel, Dachs, Wildschwein, Reh, sowie Dam- und Rotwild. Nicht alle bekommt man zu sehen, aber im September zur Brunft sind die Hirsche definitiv zu hören. Es ist alljährlich ein Spektakel.

Neben den Wildtieren beweiden die liebenswerten Galloways die Wiesenflächen.

Die Flora des Duvenstedter Brooks ist ebenfalls beachtenswert: im nährstoffarmen Moor findet man Sonnentau, Wollgras und Moosbeeren. Im Ostbrook hingegen sind Orchideenarten wie das gefleckte Knabenkraut zu finden.

Für Naturliebhaber ist der Duvenstedter Brook ein wahres Eldorado und zwingend einen Besuch wert.